Und nach gefühlten Jahren meldet sie sich wieder. Ja, ihr
lest richtig, mein Computer funktioniert wieder und somit habe ich wieder das
Vergnügen meinem geliebten Schreiben nachzugehen. Das muss ich jetzt natürlich
so gut wie möglich ausnutzen und euch mit Beiträgen über neue Erlebnisse, mein
neues Familienleben und Reisen bombardieren. Zuerst werde ich euch vom letzten
Wochenende berichten, an dem ich mit Bella eine selbstgeplante Reise nach
Panama City unternehmen durfte. Anstatt dem geplanten Freitag ging es Samstag
los nach David, wo Bella wohnt. 2 Stunden mit dem Bus waren weniger langweilig
als gedacht. Man hat endlich mal seine Ruhe. Nicht, dass ich das dringend bräuchte aber mal so ein
bisschen Zeit für sich und zum Nachdenken hat noch niemandem geschadet. Also
ging es dann vom Terminal in David zusammen mit Bella in mein neues
Lieblings’restaurant‘ Subway. Dort kam dann noch schnell ein guter Freund aus
Changuinola vorbei. Dann ging es in einen kleinen Supermarkt, um die
Lebensmittel für unsere tollen Vesperideen für die Reise zu kaufen. In den
Einkaufswagen fielen Obst, Getränke und Pudding und Milchreis was sich aber
später als Müsli und Maisstärke rausstellte. Ja, doof gelaufen, die
Verpackungsbeschreibungen sind aber auch immer so schwierig geschrieben. Also
opferte Bella ihren letzten Milchreis den ihr ihre Eltern geschickt hatten und
ich schnippelte das Obst dazu. Was ein Luxus, so einen Milchreis findet man
hier nicht! Nachdem wir uns dann nochmal frisch gemacht hatten und unsere
Einkaufsliste fertig geschrieben war ging es gegen 10 Uhr abends ans Terminal
und nachdem wir unsere Tickets gekauft hatten verplapperten wir uns in einem
Café bis uns kurz vor Mitternacht jemand auf den wartenden Bus aufmerksam
machte. Sofort sprinteten wir zum Bus und wunderten uns über die
Kühlschranktemperaturen, die leider in jedem Nachtbus herrschen. Die Nacht
hatten wir komischerweise beide wenig geschlafen und waren dann auch sehr
unglücklich als ein Freund mir schrieb, dass er leider doch keine Tickets mehr
für das Festival bekommen hatte auf das wir eigentlich gehen wollten. Klar,
echt schei** aber leider dann auch nicht zu ändern. Da ich aber ein
Planungsgenie namens Bella an meiner Seite hatte, die das ganze Wochenende
durchgeplant hatte, war es auch kein Problem für sie diese Zeitlücke zu füllen.
Also ging es nach der Ankunft in Panama City erst mal daran unsere
Winterklamotten wieder abzulegen und dann ein Metro-Ticket für das Wochenende
zu kaufen. Mit der Metro ging es dann auch gleich in die Altstadt, oder bzw. in
die Nähe, wo wir in einem schönen alten Café schön frühstücken wollten.
Leichter gesagt als getan, denn der Taxifahrer hatte leider genauso wenig
ahnung wie wir, wo wir hin mussten. Mehr als eine Adresse hatten wir nicht und
da die freundlichen Panamesen immer helfen wollen, egal ob sie Ahnung haben
oder nicht, gurgten wir etwa eine halbe Stunde durch die kleine Altstadt und
jeder lozte uns in eine andere Straße. Bella und ich bekamen uns kaum noch vor
lachen und bewunderten die Nerven des Taxifahrers. Ich, an seiner Stelle, hätte
uns schon lange rausgeschmissen. Irgendwann fanden wir es dann und Bella und
ich entschlossen uns die Sightseeingtour in der Altstadt zu vergessen, denn
gesehen hatten wir jetzt schon alles! Da das Casa Sucre Coffeehouse (bisschen
Schleichwerbung, jeden Besuch wert!) erst gegen 8 Uhr öffnet und wir schon mit
dem Bus um 6 Uhr angekommen waren, liefen wir noch ein bisschen in der Altstadt
in den Straßen umher, die wir noch nicht gesehen hatten. Um 8 gab es dann
leckere kalte heiße Schokolade und Frühstück für Bella und mich und einen sehr
netten Service der uns natürlich, dank unserer Koffer direkt als Touri
einstufte und englisch mit uns sprach. Kurz darauf suchten wir uns in Katalogen
nette Discotheken und Abendlokale zum Ausgehen. Schlussendlich entschieden wir
uns dann endlich in die altbekannte riesige Albrookmall zu gehen und den
restlichen Tag mit shoppen zu verbringen. Da diese Mall aber so groß ist, dass
es mit einer unterschiedlichen Einkaufsliste fast nicht möglich ist immer
zusammen zu bleiben, trennten wir uns gezwungener Masen für eine Stunde nachdem
wir unsere Koffer abgegeben hatten. So versuchte jeder auf seine Faust
kurzerhand seine Sachen zu besorgen. Dieses Phänomen, wenn man Geld zum shoppen
hat aber einem dann kaum Kleider gefallen, deprimierte mich. So gab ich in der
Albrookmall verhältnismäßig wenig aus. Ich überlegte mir in manchen Momenten
einfach in einen Frisörsalon reinzustolpern und meine Haare blond färben zu
lassen aber dazu fehlte mir am Ende dann leider doch der Mut. Gegen 6 Uhr
holten wir dann unsere Koffer von dem genervten Conway-Mitarbeiter ab der uns
gleich eine Standpauke hielt, dass man hier das Gepäck eigentlich nur für einen
Conway-Shoppingtrip ablegen durfte. In dem Fall half dann die Touri-Masche
wieder und mit einem ‚Nichts verstehen‘- Blick ging es richtung U-Bahn. Die
erste in Lateinamerika und auch kostenlos. Als wir am Hostal ankamen und
scheinbar niemand da war, war bei mir die Freude groß, bei Bella eher weniger.
Ich weiß nicht ob das jetzt jemand erklärt wenn ich es versuche zu erklären
aber ich habe mich einfach darauf gefreut, dass jetzt etwas unvorhergesehenes
passiert und man selbstständig sein muss. Deswegen macht man ja ein Auslandsjahr,
um auch an sich selbst zu reifen. Leider machte 5 Minuten später Luis die Tür
auf und erklärte uns, dass er geschlafen hatte. Tja, doch kein Abendteuer. Wir
machten uns frisch und ich hatte mir ein schwarzes schönes Kleid und Schuhe
gekauft, was ich an dem Abend anziehen wollte. Bella hielt das für viel zu aufgetakelt
um in das Hard Rock Hotel zu gehen, aber ich lies mich davon nicht
beeinflussen. Also zog sie sich ein eher luftiges Strandkleid mit Flip Flops
an. So ging es dann gegen halb 8 mit dem Taxi los in das riesige, 67 Stockwerke
hohe 5 Sterne Hotel. Nachdem wir uns entschieden hatten morgen im Souvenirshop
uns schöne Erinnerungsstücke zu kaufen und dann auch geklärt hatten, wo wir
essen wollten ging es in den Aufzug. Und wo wollten wir essen? Im Steakhouse.
Wer hätte auch ahnen können, dass das keine rustikale Kneipe, sondern ein
schickes Restaurant ist. Nachdem wir an den Tisch geführt wurden und eine
leckere Steakkarte vor uns lag, waren auch die Preise weniger wichtig. Wir sind
ja nicht gekommen um einen Salat zu essen. Wir trauten uns auch nicht Bilder zu
machen, dabei hätten wir ja nur wie idiotische Touris ausgesehen. Wenn man zum
Fenster raus sah, sah man die Skyline von Panama mit allen Wolkenkratzern und
Lichtern und das Meer. Einige Meter über dem Erdboden aß es sich himmlisch und
als wir bezahlt hatten suchten wir uns eine schöne Bar im Hotel. Allein die
Klos waren Selfies wert. Wir nahmen noch einen leckeren Drink zu uns und dann
ging es mit dem Taxi gegen halb 11 Uhr auch schon wieder zurück zum Hostal. Der
nächste morgen begann früh, wir flüchteten schon gegen halb 8 Uhr aus dem
Hostal zu einer Bäckerei, mitten in Panama, mit einem deutschen Inhaber. Das
heißt? Genau, deutsches Brot!! Ein absoluter Luxus hier. Brötchen gibt es hier
leider gar keine und mehr als Toastbrot hat Panama leider auch nicht im
Angebot. Ich genoss einen Apfelstrudel und was Bella gegessen hatte.. ich bin
überfragt! Kurz vor 9, Rushhour in dem verschlafenen Panama, stolperten wir
durch die hupende Hauptstadt in eine Mall, in der anscheinend unsere
Sightseeingtour startete. Tat sie dann auch, bei unerbittlichem Regen. Trotzdem
hörten wir uns fleißig alles an und wollten uns auch mal ein bisschen Kultur
gönnen. Auf einer Halbinsel stiegen wir dann aus und landeten in einer kleinen
Shoppingmall mit Duty Free. Das kann ich mir natürlich kaum entgehen lassen und
als wir dort alle Parfüms, Schminke, Getränke und SCHOKOLADE fanden waren wir im
Paradies. MILKA in Panama?! Nur hier erhältlich! Kinderschokolade, Victoria
Secret und 400 Parfüms hatten es mir angetan. Bella war eher auf Souvenirs konzentriert
und als wir nach 2 Stunden aus dem Laden gingen waren wir richtig froh. Wir
fuhren mit dem Bus weiter in die Me.. ok keine ahnung wie sie heißt, aber eine
weitere Mall. Diese war jedoch anders aufgebaut, als uns Versace, Gucci und
Louis Vuitton zulächelten. Wir fanden dann aber auch Läden mit unserem
Modegeschmack und shoppten was das zeug hält. Aßen super Essen, lecker Früchte
und tranken super Smoothies. An diesem Wochenende war Kalorienzählen ein
Fremdwort. Groß geplant, hatten wir an diesem Abend vor in 2 verschiedene
Discotheken zu gehen und richtig feiern zu gehen doch irgendwie fehlte uns
beiden die Lust. Kurz nach dem leckeren Abendessen in der Mall machten wir uns
zum Hostal auf. Jedoch entschieden wir uns dann doch nochmal etwas raus zu
gehen. Irgendwann kamen wir wieder im Hostal an und legten uns schlafen. Der
nächste und leider auch letzte Morgen fing mit Panik an. Einer unsere Getränke
die wir am Vorabend nicht mehr getrunken hatten fiel herunter und wer trat in
die Scherben? Genau, ich. Sobald ich meinen Fuß heimlich provisorisch verarztet
hatte ging es mit der Bahn wieder in die Albrookmall und es wurde noch ein
bisschen weiter geshoppt und gegessen. Die geplante Rückreise gegen 2 Uhr
nachmittags wurde durch die nette Ticketdame am Terminal unterbrochen. Leider
nur noch Tickets für halb 4 verfügbar. Super danke. Dann wären wir um 11 in
David. Blöderweise fährt dann aber leider kein Bus mehr nach Puerto. Somit
konnte ich meine Heimreise an dem heutigen Tag vergessen und noch eine Nacht
bei Bella zuhause verbringen. Und was machen so zwei Mädchen morgens um halb 2
Uhr im Bett? Richtig, sie schauen sich schlechte Filme auf der Internetseite
von ‚Das Erste‘ an. Apropos, danke an Pro7, Sat1 und wie ihr nicht alle heißt.
Super, dass man eure Now-Seiten im Internet nur auf Europäischem Boden besuchen
kann. Wisst ihr wie viele How I met your mother – Folgen ihr mir dadurch
verweigert?! Zwecklos. Am nächsten Morgen ging es für mich dann wieder zurück
nach Puerto wo ich herrzlich empfangen wurde. Mal eine andere Erfahrung alleine
zu reisen, mit dem Festival wäre alles bestimmt noch spannender gewesen aber es
ist ja bald wieder eins! Somit, Ich verspreche mich jetzt öfter zu melden und
bitte euch, sobald Fragen aufkommen, sie zu stellen!
-
Sophia
PPS: Bald kommen Fotobeiträge über Panama und ebenfalls die lang versprochenen für den letzten Beitrag!
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