3 Panamenos, 4 Deutsche , 4 Thailänder und ein Auto. Und das
geht gut?
Beginnen wir von Anfang an. Stellt euch vor, es ist Montagabend
6 Uhr, 2 Stunden mit dem Bus nach David und dort kauft ihr ein Ticket um dieses
Wochenende schon wieder nach Panama City zu fahren. Na toll, schon wieder 7
Stunden Fahrt. Ihr habt euern Bruder im Schlepptau. So, wenn ihr euch das
bildlich vorgestellt habt, hattet ihr den selben Montagabend wie ich ihn
vorgestern hatte. Jetzt liege ich mit einer Grippe im Bett. Aber wie kam es
dazu? Naja, Niesanfälle hatte ich Sonntag und Montag schon. Mit kratzen im Hals
googelte ich die Symptome. Ergebnis: Hundeallergie. Stellte sich aber im Nachhinein nur als Grippe
heraus, Oh Gott was ich mir für Gedanken um Kiki gemacht habe.. Aber jetzt
wieder zu meinem Montagabend. Dieser verlief weiterhin gut und nachdem wir noch
schön im Subway essen waren trafen wir zwei andere AFS’ler am Terminal in David. Diese mussten, genau wie
ich, nach Panama um ENDLICH Panamesischer Staatsbürger zu werden. Wir wollen hier ja nicht illegal wohnen bei den
vielen Polizeikontrollen. Um 11 Uhr ging es dann ganz euphorisch los.
5 Uhr morgens. Ankunft in Panama City. Statusbericht?
Komplett am Ende und übermüdet. Erste Tat am morgen? Mit Otis (ja das ist sein
Name) und Tabea, so wie meinem aufgedrehten Brüderchen 2 Kaffee nehmen (Ja, ich
trinke mittlerweile auch Kaffee) und bis 7 Uhr warten. Dann mit der kompletten
Mannschaft an Austauschschülern und FSJ’lern zum Migrationsamt fahren. Ein
lieber Freund hatte mich im voraus schon mal motiviert. Angedacht, waren für
diese Aktion, 5 Stunden. Er erzählte mir es dauerte 8. Und bei uns? 11.
Ungelogen. 11 Stunden Migrationsamt und Plastikstühle grenzt an Folter. Wir
standen auf, setzten uns hin, unterhielten uns und schliefen auf unschuldigen
Mitmenschen. Gegen 2 Uhr mittags und viele verrückten Gesprächsthemen mit allen
möglichen Menschen und Sprachen später. ging es endlich essen. Mal was anderes
sehen als das Amt. Doch kurz darauf ging es schon wieder zurück. Und wie ging
es zurück? Im Auto. Wie oben schon erwähnt, 3 Panamenos, 4 Deutsche, 4
Thailänder und das alles in einem kleinen 5-Sitzer. Ein Heidenspaß. 11 Menschen
in einem Auto. Jaja, diese 11 verfolgte mich. Die Blicke unserer Mitmenschen
vor dem Migartionsamt waren unbezahlbar, als sie sahen, dass aus diesem
Mini-Auto gerade 11 Leute ausstiegen. Oscarreif. Leider begann kurz darauf
wieder unser Alltag. Sitzen. Warten. Sitzen. Warten. Durchdrehen. Irgendwann,
ich hatte das Zeitgefühl schon längst verloren, sagte Dario meinen Namen. Ich
wäre jetzt dran. ENDLICH. Was geschah? Unterschrift. Foto. Fertig. WAS?! Darauf
hatte ich 11 Stunden gewartet? Ja. Gegen 6 Uhr am Abend hielt ich endlich die
kleine Karte in der Hand. Mein neuer Ausweis mit meinem komplett verzogenen
Bild. Nach diesem furchtbaren Tag mit einer schlaflosen Nacht davor und danach
wollte ich einfach nur noch laufen. Also ging es in die Multiplaza Mall. Papa
hat Donnerstag Geburtstag. Geschenk wird benötigt. Leider fanden wir bei
Versace, Gucci und Roberto Cavalli & Co. nichts. Jap, das sind die Läden
der Multiplaza. Schlussendlich entschied ich mich für ein Parfüm und mein
Bruderherz für ein Hemd und neue Hausschuhe, da Kiki die alten mutwillig zerstört
hatte. Am Terminal wieder angekommen waren meine Nebenhöhle so verstopft und
meine Ohren und mein Hals, sowie mein Kopf schmerzten so sehr, dass wir uns
erst einmal in die nächstgelegene Apotheke begaben um mir Tee und Medikamente
zu kaufen. Am Terminal verbrachten wir dann auch wieder unseren Abend, bis wir
um Mitternacht endlich wieder nach David fuhren. Schlaflose Nacht, Part 2.
Statusbericht? Krank, übermüdet, aggressiv. Ich hatte meinen Laptop dabei und
sah mir Filme an, bis wir morgens um 6 in David sofort den Bus nach Puerto nahmen.
Duschen, Tee trinken, schlafen. Das war mein Plan. Mein Bruder brühte mir
liebevoll einen koffeinfreien Kaffee und ich schaute Filme in meinem Bett.
Irgendwann gegen 12 Uhr nachmittags schlief ich dann ein. Er räumte irgendwie
meinen Computer weg und kaufte mir Schokolade. Geschwister sind das beste,
besonders wenn sie so fürsorglich sind wie meine. So, jetzt ist Abend und ich
Huste und Niese was das Zeug hält. Meine Mama verbannte mich ins Bett bis
Montag, meinen ersten Schultag morgen kann ich dann wohl vergessen. Ich wünsche
euch eine gute Nacht, ich muss weiterhin meinen Schlaf nachholen. Auf wieder
lesen.
-
Sophia
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