Hallo meine Lieben,
heute möchte ich euch von meinem langen Wochenende berichten
was ich an dem, für mich, schönsten Ort der Welt verbracht habe; San Blas.
Manche werden sich vielleicht noch an einen etwas älteren Beitrag erinnern in
dem ich Bilder von San Blas und Bocas hochgeladen habe, natürlich aus dem
Internet gezogen, um zu vergleichen wo es schöner ist. Jetzt habe ich den
Vergleich mit eigenen Augen gesehen denn schon zwei Tage später, nachdem wir
von Bocas wieder zuhause waren ging es schon los nach Panama City. Montagabend
traf ich mich mit meinen zwei süßes Thai-Freunden in der Stadt um für Wao und
mich die Tickets nach Panama City zu kaufen. Nachdem wir dann noch lecker essen
waren in einem chinesischen Restaurant und die Thais mich damit begeisterten,
dass jeder sein eigenes Essen bestellte aber trotzdem jeder von jedem mit-aß
und man somit mehrere Sachen probieren konnte was scheinbar Thai-Kultur ist,
ging es ab nach Hause, die Sachen weiterpacken. So wie ich nun mal bin, vergaß
ich natürlich meinen Reisepass. REISEpass, für REISEN. Naja aber die Folgen
bekam ich erst später mit. Also trafen wir uns Dienstagabend um halb 6 am
Terminal, nachdem ich mir noch neue AfterSun gekauft hatte um den ersten
Sonnenbrand meines Lebens so gering wie möglich zu halten und zu pflegen. Ich
erreichte das Terminal schon etwas früher und wartete nur noch auf Wao, als
plötzlich Phoebe, eine Austauschschülerin aus den USA und ebenfalls eine
Freundin von mir, auftauchte da sie erfahren hatte ich sei hier um sich von mir
zu verabschieden. Total süß, da sie etwas weiter weg wohnte und extra wegen mir
gekommen war. Als Wao dann kam und zum Glück noch wartete bis ich mir einen
leckeren Burger kaufte, ging es kurz darauf auch schon in den Bus auf eine 12
Stunden Fahrt. Leider hatten wir wieder einen unluxuriösen Bus, was weiter
nicht schlimm war weil ich nichts anderes gewöhnt war aber wenn man dann von
Austauschschülern erzählt bekommt, welche nur 4 oder 5 Stunden weg wohnen, in
was für Sessel sie diese Stunden verbringen durften, wird man schon etwas
neidisch. Also ging es los, am Anfang friedlich, bis sich direkt vor mich ein
extrem dicker Opa setzte der meinte seine Rückenlehne komplett nach hinten zu
fahren. Ich bin mit meinen 1,66m nicht sonderlich groß, jedoch für panamenische
Verhältnisse schon und für die Beinfreiheit der Busse ebenfalls. Somit bat ich ihn,
nachdem er mir schon alle Knochen zerquetscht hatte, den Sitz etwas weiter nach
vorne zu stellen, was er dann auch tat. Um, sobald ich meine Augen schloss und
versuchte zu schlafen, ihn wieder zurück zu stellen. Stimmt ich vergaß, im Halbschlaf
hat man ja kein Schmerzempfinden (hust). Ich sagte jedoch nichts und wartete
bis wir das erste Mal gegen 12 Uhr anhielten und stellte den Sitz dann selbst
nach vorne als er ausgestiegen war, danach verstand er. Nach 12 Stunden mit
kurzen Schlafphasen waren wir dann endlich in Panama City angekommen und trafen
dort, morgens um 6 Uhr, dann auch gleich ein paar Asiaten in einem Restaurant
an diesem riesen Terminal. Nachdem alle gegessen hatten ging es für mich erst
mal zum Dunkin Donuts, wo ich dann auch die deutschen Austauschschüler traf und
dort dann auch blieb. Die Thais entschieden sich zusammen in die Wohnung einer
ihrer Freunde zu gehen, der in Panama City wohnt. Wir deutschen rafften unsere
Sachen zusammen, kauften uns eine Metro-Card und fuhren mit dem Bus in den
großen Park der am Meer liegt und von dem man links die komplett neue Stadt mit
den Wolkenkratzern sehen konnte und rechts als kompletter Gegensatz, die
Altstadt mit den kleinen, etwas italienisch aussehenden Häuschen. Wir liefen
mit unserem Gepäck in der Hitze durch die Gegend bis wir eine kleine überdachte
Plattform fanden wo wir uns ganz gemütlich alles zusammen hinchillten und etwa
bis 10 Uhr dort blieben um dann wieder mit dem Bus zum Terminal und damit auch
zur gegenüberliegenden Riesen-Mall fuhren. Dort trafen wir dann nach und nach
immer mehr Leute und verloren sie genauso schnell wieder. Das System der Thais,
sich An-und Ab zu melden und sich gegenseitig anzurufen war da schon um einiges
cleverer. Bis 6 Uhr blieben wir den ganzen Tag in der Mall, einige gingen
früher da sie in dem Haus eines AFS- Volontärs schliefen und der diese abholte.
Wir entschieden uns mit der Metro zum Hostal zu fahren, wo wir schliefen.
Blöderweise wusste nur keiner die richtige Haltestelle, geschweige denn den Weg
von der Haltestelle zu unserem Schlafplatz. Also irrten wir für unbestimmte
Zeit in der Millionenstadt umher, geführt von Leo und seinem ‚Immer mal wieder
funktionierenden‘ – Handy. Irgendwann kamen wir dann durchgeschwitzt und mit
schmerzenden Füßen und Rücken im Hostal an und der einzige Wunsch war: Duschen
& Essen. Nachdem wir das erledigt hatten und den ‚tollen‘ Tankstellenfraß
hinuntergewürgt hatten dachte trotzdem keiner daran zu schlafen. Jaja, wir
mussten schon um 3 Uhr aufstehen, da es dann ab ging nach San Blas, also was
war die Option? Um 2 ‚schlafen‘ zu gehen. Da AFS Panama so ‚super‘ planen
konnte mussten wir uns ein Bett teilen. In dem Fall Bella und ich. Um 5 Uhr
ging es dann los, 40 Menschen in 6 Geländewagen gequetscht, etwa 3-4 Stunden
lang an einen Steg. Der Weg war die wahrscheinlich krasseste Straße die ich je
gefahren bin, die engsten Serpentinen und die steilsten Wege Bergauf und ab.
Nachdem wir den Steg erreicht hatten und alle ihr Gepäck in den Boote, die etwa
wie die in San Blas waren, geworfen hatten, ging es eine Stunde auf die Insel
die wir für die nächsten paar Tage alleine bewohnen würden. Das wird jetzt
schwer zu beschreiben… also alles entsprach dem kompletten Gegenteil meiner
Vorstellungen aber es war trotzdem traumhaft schön! Unsere Zimmer waren in 3 ‚Häusern‘
aus Bambus, welche mit Stelzen auf dem Meer befestigt waren und durch das
ungerade Holz erschienen kleine Löchlein im Boden durch die man das klare, Türkisfarbene
Wasser und den Boden vom Meer sehen konnte. Es gab 2-3 Betten in einem Zimmer
und einen kleinen Tisch. Mehr brauchte man auch nicht da man sich kaum im
Zimmer aufhielt. Aus den Zimmern raus, war man direkt auf der Veranda mit Blick
aufs Meer und durch das Labyrinth an Gängen hindurch kam man am Ende von jeder
Hütte auf eine große Veranda mit Hängematten mit denen man über das Meer hinaus
schaukeln konnte. Alle die denken, dass es auf so Inseln nie so aussieht wie auf
den Internetbildern. Ihr habt Recht! Es ist noch besser!! Ich schlief mit Jonna
und Luise in einem Zimmer und kurz nach dem wir unsere Zimmer bezogen hatten
ging es auch schon zum ersten Traumstrand für diesen Tag. Alle rannten gleich
in das Wasser, machten Fotos mit den Palmen oder bauten Sandhügel auf dem
Rücken von anderen. Wieder Andere sammelten Muscheln und die Thais spielten
Ball. Hört sich so an als würde ich von einer Kindergartengruppe erzählen aber
tue ich nicht. Die Euphorie war einfach so groß. Nach ein paar Stunden ging es
dann zurück zu unserer Insel und es gab etwas zu essen. Ich will diesen Blog
hier komplett ehrlich halten und deswegen muss ich zugeben, das essen war nicht
so super. Das komplette Wochenende lang, aber darauf möchte ich jetzt nicht
weiter eingehen. Nach dem essen und nach einer kurzen ‚Sandentfernungsdusche‘
ging es dann weiter zum nächsten Strand. Diesmal immer schon mit Sonnencreme
geschützt, sowas wie auf Bocas möchte ich nicht nochmal erleben! Natascha, Nora
und ich waren dann fast die komplette Zeit unterwegs um Fotos von uns und vom
Strand zu machen, waren schwimmen und frische Kokosnuss von der Palme trinken.
Nur um die Vorstellungskraft etwas zu unterstützen, die Insel war etwa so groß,
dass man vom einem Ende zum anderen Sehen konnte, zwischendrin standen ein paar
Palmen, eine Hütte und zwei Zelte von Engländern die dort campten. Eine
richtige kleine einsame Insel wie man sie im Bilderbuch findet. Der weiße
Strand lud natürlich sofort für ein paar bescheuerte Fotoshootings ein, was wir
auch gleich nutzten. Als es dann schon anfing dunkel zu werden und die Thais
fertig waren mit Volleyball spielen ging es wieder zurück mit dem Boot. Vorbei
an hunderten Mini-Inseln und Sandbänken mitten im Meer. Traumhaft. Ich hätte am
liebsten alles gefilmt. Nach dem Abendessen liesen wir den Abend dann auf einer
Veranda mit mitgebrachten, verschiedenen Partyutensilien ausklingen. Dabei will
ich jetzt auch nicht näher eingehen. Am nächsten Tag ging es dann nach dem
spärlichen Frühstück um 9 Uhr schon wieder los auf weitere
Stranderkundungstouren. Wir schossen wieder etliche Bilder, gingen schwimmen
oder genossen einfach die Sonne und die Stille. Diese Insel war schon um
einiges größer, somit konnten sich dann auch alle verteilen und in kleinen
Gruppen die Insel erkunden. Nach diesem tollen Erlebnis ging es wieder zum
Mittagessen, einer kleinen Pause und dann auf die Nachbarinsel. Dort lebten die
Kuna Yala, ein einheimischen Stamm. Wir
durften alle gemeinsam, also nur die Mädchen, die sehr sehr farbenfrohe Tracht
der Kuna Yala anziehen, inklusive schwarzem Strich auf der Nase und Kopftuch.
Wir verglichen uns selbst mit östlich angehauchten Reinigungskräften, um das
mal so nett wie möglich auszudrücken. Darauf mussten wir durch ein
Häuserlabyrinth zu einem Sandplatz mitten auf der Insel irren auf dem uns die
Kuna Yala dann ihre traditionellen Tänze mit Musik vorführten. Hatte schon was
lustiges, wie sie da so rumhüpften und auf ihrer Panflöte spielten. Die Musik klang
für unsere Ohren vielleicht etwas schräg.. einfach anders eben. Darauf durften
wir selbst ran und den Jungs wurden die Panflöten in die Hand gedrückt während
wir Mädchen der Kuna Yala Frau nachtanzten. Das sah so viel leichter aus als es
in Wirklichkeit war. Es gab viel Gelächter als wir mal wieder gegeneinander
rannten, weil wir einfach nicht verstanden was zu tun war. Als das dann beendet
war, liefen alle noch auf der Insel herum und kauften Armbänder, Brot und
sonstige Souvenirs. Diesen Abend liesen wir wieder auf unsere Weise ausklingen.
Mit guter und weniger guter Laune standen alle mehr oder weniger um 7 Uhr auf
und duschten in unserer nicht vorhandenen Dusche. Oh das vergaß ich tu
erwähnen, es gab eine Toilette aber diese endete direkt im Meer, was der Grund
war wieso wir immer zu anderen Stränden zum baden fuhren. Unsere Dusche bestand
aus einer großen Tonne mit einer kleinen Schale mit der man das Wasser schöpfen
konnte. Das scheint für manche jetzt sicherlich komisch klingen, aber das ist
in ganz Panama Standard wenn mal das Wasser ausfällt, was öfters passiert.
Somit war der Großteil das schon gewöhnt und wenn man es raus hat kann man
damit auch gut duschen. Dieser Tank stand in einem kleinen Viereck aus
Bambusstäben mit Tüchern davor. Freiluftduschen eben. Ein super Gefühl
irgendwie. Also, um kurz vor 9 Uhr ging es dann leider schon wieder los nach
Panama City, da am nächsten Tag Präsidentschaftswahlen waren mussten wir schon
einen Tag früher abreisen. Nachdem wir dann wieder die lustige Serpentinen-Straße
zurück nach Panama City fuhren und dort um 1 Uhr ankamen war der Auftrag von
AFS, dass jeder sich ein Ticket für den Bus kaufen sollte und sofort nach Hause
fahren sollte. Nur Wao und ich waren eine Ausnahme, da der Bus nach Changuinola
nur abends fuhr. Doch ehrlicherweise fuhr keiner sofort, die meisten
verbrachten den Tag noch in der Mall oder sonst wo. Als Wao und ich dann total
lustlos zum Ticketschalter schlichen um uns gezwungenermaßen ein Ticket für den
Abend zu kaufen und uns die unfreundliche Dame an dem Schalter mitteilte, dass
der nächste Bus nach Changuinola erst MORGEN Abend um 7 Uhr fahren würde war
das Staunen groß. Ups was jetzt? Na am besten über David fahren, so wie wir es
davor auch schon gemacht hatten. Blöderweise hatten nur etwa 200 Menschen dieselbe
Idee und somit war die Schlange an dem Ticketschalter nach David riesig. Total
geschockt liefen wir zurück zu den Anderen. Eine kleine Thai musste heute aber
unbedingt nach Hause also war sie die erste die losrannte um sich das Desaster
vor Ort anzuschauen. Ein paar Minuten später bekamen wir einen Anruf, wir
sollten nachkommen. Irgendwie hatte es die kleine geschafft sich an der
kompletten Schlange vorbei, ganz nach vorne zu drängeln. Somit kauften wir uns
alle ein Ticket für 11 Uhr abends. Bis dahin gingen wir shoppen, aßen oder
chillten einfach nur in dieser riesigen Mall in der es wirklich ALLES gab. Als
wir um 11 dann in den super luxuriösen und echt bequemen Bus einstigen waren alle
echt geschafft und schliefen, bis wir morgens gegen 6 Uhr in David ankamen.
Alle verabschiedeten sich und Wao und ich liefen in die Richtung des Schalters
um nach Changuinola zu kommen. Wir wunderten uns schon etwas als wieder mitten
in der Pampa eine riesige Schlange stand. Auf ein Mal fuhr der Bus an das
Terminal und wir verstanden, dass diese ganzen Menschen in diesen kleinen Bus
wollten. In diesem Moment schaltete mein Hirn, vielleicht wegen der Übermüdung,
irgendwelche falschen Sachen und somit, wir standen am Ende der Schlange,
schnappte ich mir mein Gepäck und rannte los. An der kompletten Schlange
vorbei, lies mein Gepäck vor dem Eingang des Busses fallen und rannte hinein. Ich
verstand in dem Moment selbst nicht was ich tat aber was klar war, ich hatte
keine Lust auf den nächsten Bus zu warten. Ich schrie zu Wao sie solle es mir gleich
tun und somit bekamen wir dann glücklicherweise beide einen Platz in dem Bus.
Nach weiteren 5 Stunden Fahrt in einem viel zu überfüllten alten Bus erreichten
wir Changuinola und stolperten ins MC Donalds. Dieses Wochenende wird
sicherlich unvergesslich und die Erlebnisse unbeschreiblich. Damit wurde mir
schon ein Traum erfüllt.
PS: Bilder kommen in den nächsten Tagen!
PPS: Entschuldigt, ich weiß es ist sehr lang geworden aber
super wenn ihr es geschafft habt bis hier hin alles zu lesen!
- - Sophia
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