Danke? Danke an wen?
An meine Eltern. Ohne sie wäre das alle hier gar nicht möglich gewesen. Ohne sie
hätte ich nie das Haus verlassen. Ohne ihre Hilfe wäre das alles hier gar nicht
zu Stande gekommen. Und ich rede dabei nicht nur von Geld oder materiellen Dingen,
sondern auch von Stundenlangen Skype-Gesprächen und von aufbauenden Worten. Das
hier war bis jetzt definitiv das beste Jahr meines Lebens und ich denke diese
ganzen Erfahrungen die ich hier gemacht habe.. Das Jahr ist einfach kaum zu
toppen. Mich packt komplett das Fernweh. Nicht nur wegen der fehlenden
Verpflichtung sondern auch wegen Kultur, Menschen, Umfeld.. Das hier hat mein
Charakter sehr geformt, ich kann leider nich erklären in welcher Weise aber er
hat sich auf jeden Fall verändert. Ob mich meine Freunde so akzeptieren und hinnehmen?
Darüber mache ich mir gar keine Sorgen, ich hab in diesem Jahr auch gelernt,
dass ich mich nicht mehr verbiege damit Menschen mich mögen oder akzeptieren.
Ich bin gut so wie ich bin und wenn das jetzt einer meiner Freunde nicht mehr
so sieht dann war er wohl nie ein Freund, ganz einfach. Ich habe mir hier in
einem Jahr ein Leben aufgebaut, eine Sprache gelernt wie ein kleines Mädchen.
Ich kam mit nichts außer einem Koffer voller Kleidung und vielen Erwartungen
und ich gehe mit einem Koffer voller Erfahrungen und Erinnerungen. Das ist viel
mehr wert als Geld, das kann man nicht kaufen. Ich konnte kein bisschen
Spanisch, kann sich das einer vorstellen? Ich war noch nie mehr als 2 Wochen alleine
von Zuhause weg und auf einmal geht die kleine Sophia ohne jegliche
Spanischkenntnisse in ein unbekanntes Land, auf einen unbekannten Kontinenten. Alles
was im Internet zu lesen ist hilft gar nicht um zu sagen, dass man was über das jeweilige
Land weiß. Man muss Erfahrungen machen, manchmal sehr schmerzvolle aber diese
sind die prägensten. Was macht man? Was macht man nicht? Was sage ich, was
besser nicht? Wie reagiere ich jetzt? Alles Erfahrung. In Deutschland bin ich
mit dem Zug mal in die nächst größere Stadt gefahren für ein Nachmittag um
etwas shoppen zu gehen, hier fahre ich Stundenlang alleine Bus, finde mich in
einer Millionenstadt alleine zurecht und übernehme Verantwortung. Ich reise für
Tage in andere Städte, haushalte (mehr oder weniger) mein Geld und finde mich
in meinem neuen Umfeld zurecht. Alles auf Spanisch. Ich liebe diese Sprache,
ich denke in dieser Sprache und ich lebe sie mittlerweile. Ob ich Ausländerin
bin? Was fällt ihnen ein so etwas zu fragen, ich spreche fließend Spanisch und
habe ein Visum. Ich BIN Panamena. Einfach weil ich mich so fühle, auch wenn ich
nicht so aussehe. Jetzt geht das Jahr zu ende, mit bleiben noch 2 Wochen. Ich
kann es nicht fassen. Ich muss mein Land verlassen, MEIN Panama und das auf
unbestimme Zeit. Das ist sehr schlimm. In letzter Zeit werden dann auch öfters
Tränen vergossen wenn es mir mal wieder bewusst wird wie wenig mir doch bleibt.
Und nein, Freudentränen sind es keine. Ich Träume nachts schon seit Monaten
von diesem Moment wenn diese Schiebetüren am frankfurter Flughafen aufgehen und
dahinter meine Eltern stehen. Jedes mal aufs neue wird der Traum klarer. Klar,
ich freue mich sehr darauf aber trotzdem ist es nicht leicht das hier hinter
mir zu lassen. Ich habe mit meiner Costa-Rica Freundin Franzi da eine super
Idee gehabt. Wir gehen zurück nach Deutschland, ich am 15.01.2015 und sie etwas
früher, alles wie geplant. Wir freuen uns auf unsere Familien, Freunde und sind
froh wieder bei ihnen zu sein. Jetzt das große Aber. Für 1 Monat! Für einen
Monat genießen wir Mamas deutsches Essen, Zeit mit der Familie und den Freunden
und alles was wir vermisst haben. Und dann, nach diesem Monat geht es nach
Südafrika. Für ein paar weitere Monate. Ja, das wäre perfekt. So sehr packt uns
das Fernweh. Ok, leider ist dieser Traum wohl kaum zu erfüllen aber ich bin mir
sicher, nach meine Abschluss geht es auf jeden Fall die Welt erkunden. Zuhause
ist da wo dein Herz ist, nicht da wo dein Bett steht. Und ich habe mein Herz
hier verloren, jetzt gibt es nicht mehr nur ein Zuhause für mich, jetzt sind es
zwei! Und hoffentlich werden es noch viele viele mehr..
- Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr 2015! - Sophia